geförderte Projekte

Kendyr – Hoffnung für den Aralsee

Vor 1,5 Jahren stand unser CEO Rolf Heimann mit Tränen in den Augen am Ufer des einst mächtigen Aralsees in Usbekistan. Oder besser gesagt: Dort, wo der See einst war. Um Wasser zu sehen, hätte man 180 Kilometer von der früheren Küste fahren müssen. Was bleibt, ist ein bedrückendes Bild – die Wüste hat den See ersetzt, und mit ihr kamen auch Salzablagerungen, die die Böden unfruchtbar machen.

Durch exzessive landwirtschaftliche Nutzung, insbesondere den intensiven Baumwollanbau, ist der Aralsee in den letzten Jahrzehnten fast vollständig ausgetrocknet. Was früher eine lebensspendende Oase war, ist nun eine Wüstenlandschaft, in der Salzstürme toben. Diese zerstörerische Kraft des Salzes ist überall sichtbar: Häuser, Straßen, und sogar Autos sind von einer weißen, salzigen Schicht überzogen.

Für die Menschen in der Region ist der landwirtschaftliche Anbau nahezu unmöglich geworden. Doch es gibt Hoffnung:

Eine Pflanze, die in der Region heimisch ist und in der Wüste gedeihen kann – die Kendyr. Diese robuste Pflanze benötigt wenig Wasser, dringt mit ihren langen Wurzeln durch die salzigen Erdschichten und könnte in der Lage sein, die Böden wieder nutzbar zu machen. Schon in der Sowjetunion wurde Kendyr für die Faserproduktion entdeckt, geriet jedoch in Vergessenheit.

Hier setzt das KendyrTEX-Projekt an, an dem auch wir, die hessnatur Stiftung, beteiligt sind. Das Ziel ist es, aus den Stängeln der Kendyrpflanze spinnfähige Fasern zu gewinnen, die eine nachhaltige Alternative zu herkömmlicher Baumwolle darstellen. Das Projekt befindet sich aktuell in verschiedenen Testphasen, und die ersten Ergebnisse sind vielversprechend.

 

Was können wir aus diesem Projekt lernen?

Lokale Lösungen können globale Auswirkungen haben:

Die Rückgewinnung und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen in einer derart geschädigten Region könnte Vorbildcharakter für andere Krisengebiete haben.

Zusammenarbeit ist der Schlüssel:

Nur durch eine enge Kooperation zwischen Wissenschaft, Industrie und der lokalen Bevölkerung können wir neue, nachhaltige Wege finden, um die Folgen des Klimawandels und der exzessiven Ressourcennutzung zu bewältigen.

Der Aralsee als Mahnung:

Der fast vollständige Verlust dieses einst riesigen Sees sollte uns weltweit sensibilisieren, wie wichtig eine umweltverträgliche Planung der landwirtschaftlichen Nutzung ist.

Das KendyrTEX-Projekt ist ein Zusammenschluss zahlreicher Partner, darunter SACHSENLEINEN, FVT Faserveredlung Tönisvorst, Hanffaser Uckermark, das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. (STFI), die Geo-Ökologie Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB). Gefördert wird dieses vielversprechende Projekt durch eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.

Wir werden euch weiterhin über die Fortschritte auf dem Laufenden halten und hoffen, dass dieses Projekt eine nachhaltige Zukunft für die Region des ehemaligen Aralsees schaffen kann.

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