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hessnatur Stiftung 22.08.2022

Coralie Marszewski: Closing the loop

Interview mit Coralie Marszewski

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1. Welche Schwerpunkte unserer Stiftungstätigkeit haben Dich zur Bewerbung veranlasst?
Schwerpunkte wie die strategische Nachhaltigkeitsberatung, Projektarbeit, sowie der Expertenaustausch in Bezug auf Nachhaltigkeit sind Bereiche, die zur meiner Bewerbung angeregt haben. Von Bedeutung für mich war vor allem die Möglichkeit, meine zu dem Zeitpunkt anstehende Masterarbeit in die Projektarbeit der Stiftung auf dem Gebiet der angewandten Nachhaltigkeit zu integrieren.

2. Wie fügen sich die Inhalte und Ziele der Stiftungstätigkeit in Dein individuelles Nachhaltigkeitsverständnis ein?

Der Paradigmenwechsel in der Textil- und Bekleidungsindustrie hin zu einem Ansatz der ganzheitlichen Nachhaltigkeit wirft zahlreiche Anforderungen sowohl auf sozialer als auch ökologischer Ebene auf. In diesem Kontext halte ich es für sinnvoll und erstrebenswert, dieses entlang der kompletten textilen Wertschöpfungskette umzusetzen. Dieses Verständnis wird von der Stiftungstätigkeit aufgegriffen, indem innovative Lösungen betrachtet und diskutiert werden, um letztendlich den Anforderungen entgegen zu treten.

3. An welche bisherigen beruflichen Erfahrungen konntest Du anknüpfen?

Während der letzten Jahre habe ich praktische Erfahrungen in verschiedenen Bereichen der Textil- und Bekleidungsindustrie gesammelt und mich mit nachhaltig orientierten Textilketten im In- und Ausland vertraut gemacht. Themenbereiche wie Recycling, Kreislaufschließung, innovative Materialien, sowie Optimierungsmaßnahmen spielten dabei eine große Rolle und weckten mein Interesse. In Zusammenarbeit mit der hessnatur Stiftung konnte ich meine Erfahrungen und mein Wissen in den genannten Bereichen während des Praktikums vertiefen und in Form meiner Masterarbeit zum Thema „Circular Economy“ anwenden.

4. Welche Themen waren Fokus Deines Praktikums?

Im Frühjahr 2019 habe ich die hessnatur Stiftung als Praktikantin bei Projekten in sozial- und umweltrelevanten Bereichen durch fachspezifische Recherche zu beispielsweise synthetischen Fasern, polyester value chain, alternativen nachhaltige Materialien, Optimierungsmaßnahmen und industrieübergreifenden Nachhaltigkeits-Assessments, sowie SDGs und Standardsunterstützt.Darüber hinaus wirkte ich bei Veranstaltungen wie dem Forum „Paradigmenwechsel in der Mode- und Textilbranche – Nachhaltigkeit als Wertetreiber“ und bei der Tagung „The future of fashion – all eyes on fibre innovation“ in Zusammenarbeit mit der Schwedischen Botschaft mit. Ein weiterer Fokus des Praktikums lag auf der Auseinandersetzung mit dem Thema Kreislaufschließung in einer bosnischen Produktionsstätte als Bestandteil meiner Masterarbeit.

5. Wie wird es für Dich nach dem Praktikum mit der hessnatur Stiftung weitergehen?

In den letzten Jahren und vor allem auch durch die Zusammenarbeit mit der hessnatur Stiftung habe ich ein enormes Interesse daran entwickelt, soziale und umweltrelevante Themen noch detaillierter zu verstehen, um dann mit gezielten Projekten und Lösungsansätzen einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Mit der Beendigung des Praktikums und dem Abschluss meines Masterstudiums im Sommer 2019 möchte ich mich auch gerne weiterhin mit dem Thema Nachhaltigkeit in meinem künftigen Beruf beschäftigen.

6. Wie möchtest Du dich langfristig in den globalen Nachhaltigkeitsdiskurs der Textil- und Bekleidungsindustrie einbringen?

Für den zunehmenden Textilkonsum und die damit verbundene Abfallproblematik und Ressourcenverknappung gibt es verschiedene Lösungsansätze. Über diese Aspekte nachhaltiger Wertschöpfungsketten möchte ich mich auch weiter informieren und lernen, gegebenenfalls in einem weiteren Austausch mit der hessnatur Stiftung, auf Konferenzen und ähnliches. Die Erkenntnisse aus meiner Masterarbeit zu geschlossenen Kreisläufen in der Textil-und Bekleidungsproduktion möchte ich in den globalen Nachhaltigkeitsdiskurs einbringen, diskutieren und wenn möglich umsetzen.