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Reisebericht Bangladesch: spinnfähige Ananasblattfasern

Auf meiner Asien Reise war ich auch in Bangladesch; hier ging es um Ananasfasern.
Unser Institut hatte, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, eine Machbarkeitsstudie zum Thema „Spinnen von Ananasfasern“ erfolgreich abgeschlossen. Im Labor- und Technikumsmaßstab konnte bereits aufgezeigt werden, dass sich aus den Ananasblättern spinnfähige Bastfasern gewinnen lassen.
Gerade sitze ich in Dhaka und treffe mich mit verschiedenen Spinnerei-Partnern, fahre raus auf´s Land und schaue mir die Faser Gewinnung an.
Ich bin begeistert.
Das Ergebnis vorweg: Zusammen mit ökologischer Baumwolle schaffen wir es im Ringspinnverfahren Garne auszuspinnen! In den nächsten Tagen werden wir ein paar kg Jerseys stricken und färben.

Die Ananas Blätter zu verarbeiten, macht total Sinn! Nach der Ernte sind die langen Blätter eine echte Herausforderung; sie verrotten leider nicht auf dem Feld, weshalb die Blätter in der Praxis großflächig verbrannt werden. Außerdem würden größere Mengen Methan Gas freigesetzt werden, wenn man es lange liegen lässt.

Also ran! Das Wichtigste ist das Gewinnen der Fasern, möglichst sauber ohne „Schäben“, die uns später in der Karde „die Ohren brechen“.

Ich hatte das Glück als Mentor eines jungen bengalischen Studenten einen Partner gefunden zu haben, der genau das in den letzten 3 Jahre sehr gut in den Griff bekommen hat.
Nebenbei schafft er direkt in den Anbaugegenden der Ananas neue Arbeitsplätze und einen kleinen Zugewinn für die Farmer.
Geben Sie uns noch wenige Wochen – in den nächsten 3 Wochen werde ich Ihnen die derzeitig möglichen Garnparameter mitteilen können und dann über Verfügbarkeiten sprechen können.

Über die letzten 20 Jahre haben wir etliche Materialentwicklungen gemacht; es braucht immer Geduld, es ist immer wichtig den „Prozesscharakter“ zu akzeptieren, schrittweise vorzugehen, schauen wie Zwischen-Ergebnisse genutzt werden können. Sehr viel Erfahrungen durfte ich sammeln und jetzt ernten wir diese Früchte „aus den Abfällen dieser süßen Frucht“. Ein schönes Bild, oder?!

Rolf Heimann, Vorstand der hessnatur stiftung

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